Schauspiel
The Story of Bonnie and Clyde
Ein Roadmovie in Schwarzweißbildern, handkoloriert, UraufführungDie Erde war in Gottes Augen verdorben, sie war voller Gewalttat. Gott sah sich die Erde an: Sie war verdorben; denn alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben. Da sprach Gott zu Noah: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist da; denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. Nun will ich sie zugleich mit der Erde verderben.
Genesis 6, 11-13
Let's make money
(...) die Weltwirtschaft (wäre) nach dem Ersten Weltkrieg dringend auf ein gemeinsames Währungssystem angewiesen gewesen. Denn sie entwickelte sich in Europa und den USA ungeheuer dynamisch: Die Einführung neuer Produktionsmethoden wie etwa der Fließbandarbeit des Autoherstellers Ford steigerte die Produktivität. Neue Erfindungen oder Entwicklungen begeisterten die Menschen: Radio, Kleinbildkamera, Reißverschluss, hitzebeständiges Glas, Haartrockner. Besonders in den USA glaubte man nach dem Ersten Weltkrieg an den Frieden - soeben war der Völkerbund gegründet worden - und an einen ewig währenden Aufschwung. Alle wollten daran verdienen. In Amerika kam es zu einem "Run" auf die Börsen, jedermann spekulierte, viele auf Kredit: Man konnte den Kredit morgen ja leicht mit den Kursgewinnen tilgen und die Aktien für sich behalten. So wurde kalkuliert, und so stark stiegen aufgrund des allgemeinen Ansturms die Kurse. Niemand rechnete mit einem Einbruch: Der damals bekannte Wirtschaftswissenschaftler Irving Fisher verkündete, es sehe so aus, als ob die Börsen ein "dauerhaftes Hochplateau" erreicht hätten. Nur sechs Tage nach diesem Ausspruch, am 24. Oktober 1929, brach die amerikanische Börse ein.
Vielen Spekulanten, die auf Kredit gekauft hatten, wurde der Boden unter den Füßen weggezogen: Ihre Aktien, Grundlage für die Kredite, waren plötzlich nicht mehr viel wert. Nun wollten die Banken Bargeld sehen. Wer sollte das beschaffen? Am wenigsten waren dazu die Spekulanten in der Lage, die auf Pump gekauft hatten. Panik griff um sich. Der Markt brach vollständig ein, jetzt, da jeder retten wollte, was zu retten war. Dadurch, dass Aktien massenhaft abgestoßen wurden, stürzten die Kurse ins Bodenlose. Auch Fisher verlor sein Vermögen.
Die Katastrophe an den Finanzmärkten wirkte sich unmittelbar auf die reale Wirtschaft aus, und zwar weltweit: Die Industrieproduktion sank in allen Ländern dramatisch, und die Zahl der Arbeitslosen in den USA stieg von 1,5 Millionen im Jahr 1929 auf beinahe 13 Millionen 1933, ein Viertel der damaligen Beschäftigten. Besonders hart traf es Farmer in den Vereinigten Staaten: Die Erzeugerpreise halbierten sich von 1929 bis 1933. Zehntausende Farmer verloren ihr Land, und weil sie ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten, flüchteten viele von ihnen gen Westen, in der vagen Hoffnung auf einen neuen Broterwerb in der Industrie. Auch Deutschland geriet in den Sog der amerikanischen Krise. Da Deutschland nach dem Krieg hohe Reparationszahlungen an das Ausland leisten musste, gab es wenig Kapital, um es in die eigene Wirtschaft zu investieren. Den ungeheuren Kapitalbedarf in den Zwanzigerjahren hatten amerikanische Investoren durch Kredite gedeckt. Nun befanden diese amerikanischen Anleger sich selbst in Geldnot und forderten zurück, was sie den deutschen Unternehmen bereitwillig für den Aufbau gewährt hatten. Viele Unternehmen überforderte die rasche Rückzahlung, vor allem Banken gerieten in den Strudel der Ereignisse. Die ohnehin labile Wirtschaft Deutschlands brach zusammen. Die Arbeitslosigkeit stieg innerhalb von vier Jahren von 1,4 Millionen auf 5,6 Millionen im Jahr 1932. Die Verelendung infolge der Weltwirtschaftskrise trieb die Massen den extremen Parteien rechts und links in die Arme und begünstigte so den Aufstieg Adolf Hitlers.
In diesen Jahren schrumpfte der Welthandel empfindlich. Dass die Krise mehrere Jahre anhielt, lag unter anderem an einer fehlerhaften währungspolitischen Reaktion der Staaten auf diese Entwicklung. Indem sie die eigene Währung gegenüber anderen abwerteten, sollten die Exportgüter gegenüber dem Ausland billiger, also wettbewerbsfähiger werden - und in gleicher Weise die Importgüter teurer. Die einheimische Produktion würde also auf doppelte Weise begünstigt. Doch das stellte sich als Trugschluss heraus. Da nach dieser simplen Vermutung nicht nur einer, sondern mehrere Staaten der eigenen Exportwirtschaft einen Vorteil zu verschaffen suchten, war die Folge lediglich ein Abwertungswettbewerb der Staaten, der den Welthandel noch mehr strangulierte.
Caspar Dohmen: Let's make money. Was macht die Geld mit unserem Geld?, orange press Freiburg 2008, S. 48ff.
Weiterführender Link: http://www.letsmakemoney.at/
Genesis 6, 11-13
Let's make money
(...) die Weltwirtschaft (wäre) nach dem Ersten Weltkrieg dringend auf ein gemeinsames Währungssystem angewiesen gewesen. Denn sie entwickelte sich in Europa und den USA ungeheuer dynamisch: Die Einführung neuer Produktionsmethoden wie etwa der Fließbandarbeit des Autoherstellers Ford steigerte die Produktivität. Neue Erfindungen oder Entwicklungen begeisterten die Menschen: Radio, Kleinbildkamera, Reißverschluss, hitzebeständiges Glas, Haartrockner. Besonders in den USA glaubte man nach dem Ersten Weltkrieg an den Frieden - soeben war der Völkerbund gegründet worden - und an einen ewig währenden Aufschwung. Alle wollten daran verdienen. In Amerika kam es zu einem "Run" auf die Börsen, jedermann spekulierte, viele auf Kredit: Man konnte den Kredit morgen ja leicht mit den Kursgewinnen tilgen und die Aktien für sich behalten. So wurde kalkuliert, und so stark stiegen aufgrund des allgemeinen Ansturms die Kurse. Niemand rechnete mit einem Einbruch: Der damals bekannte Wirtschaftswissenschaftler Irving Fisher verkündete, es sehe so aus, als ob die Börsen ein "dauerhaftes Hochplateau" erreicht hätten. Nur sechs Tage nach diesem Ausspruch, am 24. Oktober 1929, brach die amerikanische Börse ein.
Vielen Spekulanten, die auf Kredit gekauft hatten, wurde der Boden unter den Füßen weggezogen: Ihre Aktien, Grundlage für die Kredite, waren plötzlich nicht mehr viel wert. Nun wollten die Banken Bargeld sehen. Wer sollte das beschaffen? Am wenigsten waren dazu die Spekulanten in der Lage, die auf Pump gekauft hatten. Panik griff um sich. Der Markt brach vollständig ein, jetzt, da jeder retten wollte, was zu retten war. Dadurch, dass Aktien massenhaft abgestoßen wurden, stürzten die Kurse ins Bodenlose. Auch Fisher verlor sein Vermögen.
Die Katastrophe an den Finanzmärkten wirkte sich unmittelbar auf die reale Wirtschaft aus, und zwar weltweit: Die Industrieproduktion sank in allen Ländern dramatisch, und die Zahl der Arbeitslosen in den USA stieg von 1,5 Millionen im Jahr 1929 auf beinahe 13 Millionen 1933, ein Viertel der damaligen Beschäftigten. Besonders hart traf es Farmer in den Vereinigten Staaten: Die Erzeugerpreise halbierten sich von 1929 bis 1933. Zehntausende Farmer verloren ihr Land, und weil sie ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten, flüchteten viele von ihnen gen Westen, in der vagen Hoffnung auf einen neuen Broterwerb in der Industrie. Auch Deutschland geriet in den Sog der amerikanischen Krise. Da Deutschland nach dem Krieg hohe Reparationszahlungen an das Ausland leisten musste, gab es wenig Kapital, um es in die eigene Wirtschaft zu investieren. Den ungeheuren Kapitalbedarf in den Zwanzigerjahren hatten amerikanische Investoren durch Kredite gedeckt. Nun befanden diese amerikanischen Anleger sich selbst in Geldnot und forderten zurück, was sie den deutschen Unternehmen bereitwillig für den Aufbau gewährt hatten. Viele Unternehmen überforderte die rasche Rückzahlung, vor allem Banken gerieten in den Strudel der Ereignisse. Die ohnehin labile Wirtschaft Deutschlands brach zusammen. Die Arbeitslosigkeit stieg innerhalb von vier Jahren von 1,4 Millionen auf 5,6 Millionen im Jahr 1932. Die Verelendung infolge der Weltwirtschaftskrise trieb die Massen den extremen Parteien rechts und links in die Arme und begünstigte so den Aufstieg Adolf Hitlers.
In diesen Jahren schrumpfte der Welthandel empfindlich. Dass die Krise mehrere Jahre anhielt, lag unter anderem an einer fehlerhaften währungspolitischen Reaktion der Staaten auf diese Entwicklung. Indem sie die eigene Währung gegenüber anderen abwerteten, sollten die Exportgüter gegenüber dem Ausland billiger, also wettbewerbsfähiger werden - und in gleicher Weise die Importgüter teurer. Die einheimische Produktion würde also auf doppelte Weise begünstigt. Doch das stellte sich als Trugschluss heraus. Da nach dieser simplen Vermutung nicht nur einer, sondern mehrere Staaten der eigenen Exportwirtschaft einen Vorteil zu verschaffen suchten, war die Folge lediglich ein Abwertungswettbewerb der Staaten, der den Welthandel noch mehr strangulierte.
Caspar Dohmen: Let's make money. Was macht die Geld mit unserem Geld?, orange press Freiburg 2008, S. 48ff.
Weiterführender Link: http://www.letsmakemoney.at/