Infotainment/Lesungen

Les(e)bar

Mitglieder des Ensembles lesen quer durch alle Genres und Epochen, von heiter bis wolkig, dramatisch bis lyrisch, ernst bis witzig.
Ausgabe:

Ausgabe vom 19.09.2006


"Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt"
Stephan von Soden und Peter-Benjamin Eichhorn lesen Texte von Wilhelm Busch

"Kein Ding sieht so aus, wie es ist. Am wenigsten der Mensch, dieser lederne Sack voller Kniffe und Pfiffe." So begann Wilhelm Busch (1832-1908) seinen autobiographischen Essay "Von mir über mich" (1893). Diese Sätze könnten genausogut als Motto über seinem Werk gestanden haben, das mehr umfaßt als die Bildergeschichte "Max und Moritz", die aufgrund ihrer großen Bekanntheit beinahe zum Synonym für das Werk des Malers, Zeichners, Dichters, Humoristen, Karikaturisten wurde. Aber Busch hat seinen Lesern sehr viel mehr als seine Lausbubengeschichten hinterlassen:

Sie war ein Blümlein

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.

Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt.
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heißgeliebte Pflanze.

Und so laden wir Sie ein, mit uns einen vergnüglichen Abend in der Les(e)bar zu verbringen und das amüsante Werk Wilhelm Buschs (wieder) zu entdecken.


Die nächste Les(e)bar: 24. Oktober 2006
"Mein Alltag als Mann"
Uwe Heinrich liest aus Kolumnen von Axel Hacke über das Zusammenleben von Männern und Frauen.