Infotainment/Lesungen

Les(e)bar

Mitglieder des Ensembles lesen quer durch alle Genres und Epochen, von heiter bis wolkig, dramatisch bis lyrisch, ernst bis witzig.
Ausgabe:

Ausgabe vom 21.03.2006


Über die Rückkehr ins "Nachtasyl" ...
Elisabeth Zwieg, Gösta Knothe und Roland Möser lesen Texte über das Rußland des 19. Jahrhundert und über das Leben in der Gegenwart

Maxim Gorkis "Nachtasyl" wurde 1902 uraufgeführt. Gösta Knothe inszeniert diese "Geschichte von überflüssigen Menschen" derzeit an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt, wo sie am 24. und 25. Februar 2006 Premiere haben wird.
Über die Rückkehr ins "Nachtasyl" ... schlägt mit philosophischen, dokumentarischen und literarischen Texten eine Brücke zwischen der Entstehungszeit des Gorkischen "Nachtasyls" und unserer globalisierten Gegenwart mit ihrer zunehmenden Verarmung auch der Bevölkerung der "noch-reichen" Länder.


"Schaut man aus der geordneten Mitte einer mehr oder weniger funktionierenden Gesellschaft auf das Nachtasyl, so mag es tatsächlich ausschließlich ein Ort für elende und verkrachte Existenzen sein, die hier ausweglos ihrem Ende entgegendämmern. Irgendwann aus der Bahn geschleudert, vom Leben ausgespuckt, Teile einer menschlichen Müllhalde. Kurzum, Abraum. Keine weitere Verwendung.
Unsere so moderne Welt ökonomisiert immer mehr. Wer sich als Produzent und Konsument im System nicht festbeißen kann, landet eben in den Nachtasylen. Gorkis Stück ist von brennender Aktualität, die eher noch zunehmen wird."
Gösta Knothe


Gelesen werden Texte von Gorki selbst, Orlando Figes, Peter Dammann, Zygmunt Bauman u. a