Was hatte
Mozart von sich selbst? Nicht viel wie wir wissen. Am Ende seines kurzen dramatischen Lebens ein "einfaches allgemeines Begräbnis" auf dem Wiener Friedhof St. Marxer. Dort beginnt das Stück von Matthias Dix mit einem verblüffenden Kunstgriff: Er lässt den toten
Mozart aus dem Sarg steigen und behaupten "Genie ist Krankheit". Der Schöpfer unsterblicher Musik, das unwiederholbare Genie hadert mit seinem Leben, möchte ein anderer sein, frei vom Zwang zu komponieren, ein Kaufmann vielleicht, ein besserer Ehemann, Doktor oder Anwalt. Auf keinen Fall Wolfgang Amadeus
Mozart. Für dieses spielerische Experiment hebt Dix für seinen
Mozart das Gesetz der Unwiderruflichkeit von Geschehenem auf und schickt ihn auf der Bühne in einen ebenso erhellenden wie amüsanten biografischen Rücklauf vom frühen Tod in Wien bis zur Geburt in Salzburg. Wichtige Stationen seines Lebens passieren in diesem Spiel mit der Zeit Revue und vor allem Menschen, die
Mozart entscheidend geprägt haben. Da sind der übermächtige Vater, der für
Mozart gleich nach Gott kommt, seine widersprüchliche Frau Constanze, der Komponist und große Widersacher Salieri, dem man unterstellt, das Genie
Mozarts begriffen zu haben, und Schikaneder, der Librettist der "Zauberflöte", der 20 Jahre nach
Mozarts Tod im Irrenhaus krepierte.
Udo Schneider spielt Wolfgang Amadeus
Mozart und da ein
Mozart-Stück ohne Musik undenkbar ist, singt
Jean Rades Mozart-Melodien, am Klavier begleitet von
Frank Petzold.
Musikalische Leitung:
Frank Petzold
Regie: Matthias Dix
Premiere: 24. November 2006, Berlischky Pavillon
Abgespielt.