24. Mai 2022

Die mit Spannung erwartete Premiere unseres großen Sommermusicals „The Addams Family“ steht an.


Für die Rolle der Grandma Addams konnten wir eine ganz besondere Darstellerin gewinnen. Dagmar Gelbke: „Ich möchte, dass das Publikum Spaß hat – am Spiel, an Fantasie und an Musik.“


Das große Sommermusical „The Addams Family“ steht kurz vor der Premiere.  In der Rolle der Grandma Addams ist Dagmar Gelbke zu erleben, die einem breiten Publikum durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Berliner Entertainerin Helga Hahnemann bekannt sein dürfte.
Der in Leipzig geborenen Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin liegt Musik und Theater im Blut.  Vater Herbert Gelbke,  Musiker und Leiter einer Band, legte ihr ans Herz: „Mädel, wenn Du mal Sängerin werden willst, dann musst Du mehr können, als nur drei Schlager singen!“  Gelbke hielt sich an den Ratschlag: Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin, Tanzausbildung an der Leipziger Staatlichen Ballettschule, Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy, Klavierunterricht. Sie war freiberuflich unterwegs, hatte Engagements am Friedrichstadt-Palast, wurde von Helga Hahnemann entdeckt und zum Kabarett gebracht. Sechs Jahre lang arbeiteten die beiden zusammen und bis heute prägen die gemachten Erfahrungen ihre künstlerische Arbeit: „Kabarett ist doch etwas anderes als Schauspiel. Du musst sofort präsent sein, du hast keine Zeit, einen Charakter zu entwickeln – der muss sofort da sein.“ In der Zusammenarbeit mit dem Kabarett „Die Oderhähne“ in Frankfurt (Oder) erobert sie bis heute in diesem Sinne die Herzen der ZuschauerInnen, zuletzt mit der Hommage an Hahnemann  „Big Helga - een kleenet Menschenkind".
Auch in verschiedenen Musicals war sie zu erleben, u.a. als Bettlerin im Musical Thriller „Sweeney Todd“ von Stephen Sondheim an den Bühnen Halle. Nun also die Rolle der Grandma in „The Addams Family“. Die Rolle sei herausfordernd, sagt sie, die Arbeiten des Choreographen Sven Niemeyer verlangen ihr einiges ab. Zugleich ist sie dankbar, mit jungen Leuten arbeiten zu können, denn dadurch bliebe sie in Bewegung. Zur Figur selbst meint Gelbke: „ Sie ist eine vom Leben getragene – nicht gezeichnete – Frau, ein Urgestein, die Werte aus einer anderen Welt mit sich bringt. Sie ist peinlich manchmal, wird aber trotzdem nicht ausgegrenzt. Sie gehört zur Familie, obwohl sie so schräg ist.“ Und das sei auch der vorherrschende Gedanke bei dieser Inszenierung: Normal ist alles, was erlaubt ist und im Vordergrund steht die familiäre Zusammengehörigkeit.
Neugier und Wissbegier ist bis heute der Antrieb der inzwischen 72-jährigen energiegeladenen Schauspielerin, der man ihr Alter nicht anmerkt. Letztes Jahr hat sie erfolgreich ein Studium der Kulturwissenschaften an der Fern-Uni Hagen abgeschlossen, momentan überlegt sie, ein weiteres Studium nachzulegen: „Ich habe mal gesagt, ohne Doktortitel hupp ich nicht in die Urne.“ Nach ihrer Motivation gefragt, antwortet sie: „Ich will Sachen entdecken, ich will sehen, was ich kann (…) Und ich bin ein absoluter Ensembletyp. Die machen in erster Linie Arbeit fürs Publikum. Und das ist auch meine Berufung.“ Bühne frei für eine ganz besondere Frau in einer speziellen Rolle.