16. Oktober 2015
„Wenn man auf die Schnauze fällt, gibt man nicht auf!“

Es war Frühjahr, als
„Das war so nach dem Motto: Guck mal, so was haben wir hier auch ...“, erinnert er sich. Vorher hatte man ihn gewarnt, geh bloß nicht nach Schwedt, hieß es, das ist eine hässliche Stadt, Platte, Armeeknast, Chemie. „Aber ich wollte hier ja nicht spazieren gehen, ich wollte Theater machen“, sagt
Denn als
25 Jahre, nachdem er am 19. Oktober 1990 im tosenden Schlussapplaus für das Musical „Linie 1“ vor den Vorhang trat, und eben jene Uckermärkischen Bühnen Schwedt verkündete. „Zum ersten Mal volles Haus. Zum ersten Mal funktionierte es zwischen dem Publikum und den Machern. Zehn Minuten stehende Ovationen. Es war wunderbar – du hast Erfolg, du merkst, dass das Publikum mitgeht. Diese Situation habe ich genutzt. Und da habe ich diesen Namen verkündet. Ganz spontan, aus der Situation heraus. Das ist das schönste Gefühl, das ich habe, wenn ich an die ubs denke. Mit dem Namen ist die Programmatik verkündet worden. Das macht mich im Rückblick stolz. Ich bin jemand, der nicht so gern zugibt, dass er stolz ist. Aber in diesem Fall kann ich das so sagen. Denn ich habe Dinge bewegt, die ich in der Konsequenz damals noch gar nicht überschauen konnte, deren Tragweite noch nicht klar war“, sagt
Immer stand für ihn der Bezug des Hauses zur Region im Mittelpunkt. Wie es nur mit einem eigenen Ensemble geht: „Ich habe meinen Leuten seit 1990 immer wieder gesagt: Ihr müsst hier wohnen, ihr müsst ein Teil von Schwedt sein, die Leute müssen euch anfassen, mit euch reden, euch in der Kaufhalle sehen – was auch immer. Denn das, was wir auf der Bühne versenden, soll mit unserem Lebensgefühl, unserer Lebensweise zu tun haben. Das meine ich mit Identifikation, mit Heimatgefühl“. Für
Was er damit meint, zeigt er mit der „Sonnenallee“, die er nach der Erfolgsinszenierung von 2001 noch einmal produziert hat. Weil er sie auch im Jahr 25 der größeren Bundesrepublik für aktuell hält. „Ich will diesem Lebensgefühl noch einmal eine große Bühne geben. Neben Romeo und Julia ist das ein Motiv, das sich durch mein Arbeitsleben zieht. Beides hat ja auch miteinander zu tun. Das sind junge Leute, die auf ihre Art und Weise gegen die Widerstände einer verkrusteten Gesellschaft angehen. Bei Romeo und Julia mit tragischem Ausgang. Hier ist nicht der Tod am Ende. Aber vielleicht die Desillusionierung“. Sagt es und fügt hinzu: „Nur die wenigsten schaffen es, ihre Träume zu verwirklichen. Wenn ich mir das in Erinnerung rufe: Was habe ich damals gewollt? Und was ist daraus geworden“.