20. Februar 2024

Digitalisierung am Theater


Der digitale Wandel, derzeit alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche betreffend, macht auch vor Kulturbetrieben nicht halt. Mit einer Digitalisierungsstrategie stellen sich die Uckermärkischen Bühnen Schwedt den Transformationsanforderungen und setzen in ihrer Arbeit zunehmend digitale Technologien ein.


Ende 2020 haben die Uckermärkischen Bühnen die Stelle eines Digitalisierungsbeauftragten eingerichtet, um eine Strategie für die digitale Transformation des Betriebes zu erarbeiten. Thomas Berndt verantwortet diese Position und betont die Bedeutung von Prozessoptimierung und -digitalisierung: „Auch Kulturbetriebe müssen sich der Herausforderung stellen, angesichts der digitalen Transformation anschlussfähig zu bleiben. Im Einsatz digitaler Technologien besteht eine große Chance, Arbeitsprozesse effektiver und effizienter zu gestalten.“ Die Akzeptanz und Kompetenz zum Einsatz digitaler Arbeitsmittel innerhalb der Belegschaft zu erhöhen, sei aber mindestens genauso wichtig.

Eine erste Teilumsetzung der Digitalisierungsstrategie an den Uckermärkischen Bühnen konnte mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm „Digitalisierung in Kultureinrichtungen“ aus dem „Europäischen Fond für regionale Entwicklung“ (EFRE) umgesetzt werden, die sich auf etwas über 600.000 € beliefen. In diesem Abschnitt wurde notwendige Hard- und Software angeschafft, um betriebliche Abläufe mittels digitaler Hilfsmittel zu optimieren. Mit digital bespielbaren Werbeflächen an der Außenfassade des Gebäudes und auf dem Theatervorplatz kann das visuelle Marketing jetzt wesentlich flexibler und den Anforderungen gemäß gestaltet werden. Die Einführung von innovativen digitalen Textbüchern ermöglicht eine wesentliche Vereinfachung der komplexen Zusammenarbeit unterschiedlichster Gewerke bei der Erarbeitung einer Inszenierung. Erstmals kam das digitale Textbuch beim Weihnachtsmärchen „Der kleine Muck“ zum Einsatz und wird auch bei der momentanen Produktion der Musicalkomödie „HANF. Ein berauschender Abend" angewendet. Die 3D-Erstellung von Bühnenbildern und Vorstellungsräumen der ubs werden zukünftig die Produktionsabläufe im künstlerischen Betrieb erleichtern.

In einem weiteren Schritt soll es nun unter dem Projekttitel „Theater und Digitalität“ vermehrt auch um den Einsatz digitaler Technologien als Teil der künstlerischen Praxis auf der Bühne selbst gehen. Dafür ist zunächst die Ausschreibung der Konzeption für ein entsprechendes Pilotprojekt vorgesehen, das möglichst bereits in der kommenden Spielzeit 2024/25 umgesetzt werden soll. Für das Projekt wurden Fördermittel aus dem Landesförderprogramm „Förderung und Begleitung des digitalen Wandels im Kulturbereich im Land Brandenburg“ (DIWA) beantragt. Am 1. Februar 2024 wurde der Antrag positiv beschieden, allerdings aufgrund der begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel mit 50% (35.000 €) der ursprünglich beantragten Summe. Eine Anpassung der Machbarkeit des Projektes im Hinblick auf die bewilligte Fördersumme wird daher gegenwärtig geprüft.